Was haben die Jäger diesmal gewählt?
Bei der Bundespräsidentenwahl wissen wir es: den Van der Bellen haben sie gewählt. Der Landesjägermeister von Niederösterreich hat das nämlich dringend empfohlen und so ist der erbittertste Feind der Jägerschaft unser aller Präsident geworden. Auch die anderen Landesjägermeister haben zumindest dieser Empfehlung nicht widersprochen und es ist daher derjenige gewählt worden, den man mit Fug und Recht als entschlossenen Kämpfer gegen den legalen Waffenbesitz, gegen die Traditions-Schützen, die Sportschützen und natürlich auch gegen die Jäger verstehen kann. Ein Grüner halt und die Grünen sind so. Außen grün und innen rot, manchmal auch eine Mischung zwischen rot und grün, das wäre dann braun.
Die ÖVP hat jetzt gewonnen, gewinnen wir Jäger auch?
Bei der Nationalratswahl war es jetzt anders. Die neue ÖVP, türkis eingefärbt und mit dem feschen Basti an der Spitze, hat die Wahl gewonnen und die Grünen sind aus dem Parlament verschwunden. Begrüßenswert.
Was aber erwartet uns bei einer ÖVP-Regierung? Wird es besser werden für uns Jäger? Werden wir endlich die Waffenpässe bekommen, die uns im sogenannten „Runderlaß“ zugesagt worden sind? Und wie wird es mit der Umsetzung der EU-Richtlinie werden? Wird es wirklich so sein, daß unsere Jagdkarten nur mehr 5 Jahre gelten und dann der Psychotest und der Amtsarzt die Reihen der Jäger brutal dezimieren wird? Denn so steht es leider in der Waffenrichtlinie der EU, die eben diese ÖVP (übrigens auch die SPÖ und die Grünen) im EU-Parlament begeistert durchgewunken hat.
Und leider muß man sagen, daß in den Jahren seit 2000 – da hat nämlich die ÖVP das Innenministerium übernommen – für uns Jäger die Situation immer schlechter geworden ist. Das lag nicht am Gesetz allein, denn das wurde gerade einmal 2010 auf Wunsch der EU geändert, das lag einzig und allein an der Verwaltungspraxis und am geradezu feindseligen Vollzug durch die Waffenbehörden, die natürlich unter dem Kommando des BMI gestanden sind und immer noch stehen. Das hat aber nur die ÖVP, ihre Innenminister und sonst niemand zu verantworten, das ist leider evident.
Es geht um das Innenministerium
Nun ja. Wer das Innenressort bekommen wird, ist zum Zeitpunkt, in dem diese Zeilen geschrieben wurden noch nicht ganz heraußen. Wird das ein FPÖ-Politiker übernehmen, hätten wir Jäger – wenn es ein gescheiter Politiker ist – ganz gute Chancen, daß nicht nur die Sache mit den Waffenpässen endlich anständig geregelt wird, es wird sich sicher auch einiges bei der Stückzahl und bei den jagdlichen Kategorie-B-Waffen tun. Auch der recht problematische § 6 des Waffengesetzes sollte geändert werden, denn daß der Jäger kriminalisiert wird, wenn er seinem minderjährigen Sohn das Jagdgewehr zum Putzen überläßt, ist nur ganz wenigen Weidkameraden bewußt. Das sollte endlich repariert werden. Und die Geschichte mit dem Kriegsmaterial muß auch endlich repariert werden. Ein entsprechender Forderungskatalog (da steht Zakrajsek drunter) liegt schon am Verhandlungstisch.
Nur: wenn das Innenressort weiter bei der ÖVP verbleiben sollte und gar der bisherige Innenminister Sobotka, der bisher nur durch ein profundes sachliches Unwissen in Jagd- und Waffenfragen aufgefallen ist, im Amt verbleibt, haben wir Jäger kein leichtes Leben zu erwarten. Denn die Umfragen zum Waffenrecht vor der Nationalratswahl haben leider kein erfreuliches Bild für die ÖVP erkennen lassen. Sobotka hat in einem Interview sogar ganz entschieden erklärt, daß er kein Freund der legalen privaten Bewaffnung ist und daß ihm nur der Blick auf das „Gewaltmonopol“ wichtig wäre.
Wie aber dieses Gewaltmonopol heute funktioniert, wissen tausende Menschen aus leidvoller Erfahrung und wer meint, daß uns dieses Gewaltmonopol wirksam schützen kann, soll nur die Tageszeitungen lesen und Nachrichten hören.
Hoffnung für die Zukunft
Es bleibt also die Hoffnung: Die Hoffnung darauf, daß ein verständnisvoller FPÖ-Politiker das Innenministerium bekommt und daß dieser Politiker auch für die Jäger ein offenes Ohr haben möge. Die sogenannten „Freunde der Jäger“ die ÖVP nämlich, die haben leider bisher bewiesen, daß sie gerade das nicht haben.
Und es bleibt auch die Hoffnung, daß die Umsetzung der EU-Richtlinie nach tschechischem Vorbild erfolgt. Die Tschechen haben nämlich gemeint, sie würden diese Richtlinie gar nicht umsetzen sondern entschieden bekämpfen. Geht auch und hat sehr viel für sich. Man wird ja sehen.
P.S.: Als diese Zeilen geschrieben wurden, waren die Regierungsverhandlungen noch im Gange. Wie es weitergehen wird, weiß man also noch nicht. Aber ohne „Querschüsse“ darf es sicher nicht weitergehen.
P.P.S.: Der Artikel war ursprünglich für eine Jagdzeitschrift geschrieben. Ich wurde aber gebeten, ihn zurückzuziehen. Zu politisch. Habe ich getan. Hier aber bringe ich ihn. Denn hier lesen ihn Jäger, die etwas von der Sache verstehen und die den Van der Bellen sicher nicht gewählt haben.
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